Farmstay und Farmarbeit Einstieg zur Auswanderung?

Ist ein Farmstay oder Farmarbeit ein guter Einstieg zur Auswanderung?

Ein Farmstay bzw. Ranchstay, Farmarbeit oder Rancharbeit kann der Türöffner für eine geplante Auswanderung sein. Aber dies hängt sehr stark vom Auswander-Wunschland ab. Letztendlich ist es so, dass man mit wenigen Ausnahmen nie mit einem Schritt eine Auswanderung bzw. Einwanderung in ein anderes Land vornimmt. Bei ganz wenigen Ländern beantragt man einfach eine Daueraufenthaltsgenehmigung, erhält diese auch noch und kann damit problemlos einwandern.

Tatsächlich ist dies der Fall mit der sog. Green Card Lotterie. Zählt man zu einem der wenigen Glücklichen und ergattert im Losverfahren eine Green Card für die USA, kann man dann in einem Schritt vom Heimatland in die USA wechseln und dort weiterleben und arbeiten.

In den meisten Fällen ist eine Einwanderung in ein anderes Land allerdings ein jahrelanger, stufiger Prozess. Irgendwann muss man dabei mit dem ersten Schritt einen Fuß in die Tür bekommen.

 

Farmstay und Rancharbeit in Australien

Dazu bietet sich im Falle von Australien sehr gut ein sog. Farmstay an. Besser noch bezahlte Rancharbeit mit dem Working Holiday Visum. Das Working Holiday Visum für Australien berechtigt, sich bis zu einem Jahr in Australien aufzuhalten und dort verschiedenen Arbeiten aufzunehmen. Geht man nun Farmarbeit oder Rancharbeit nach, so qualifiziert einen dies für das sog. Second Working Holiday Visum. Damit kann man ein zweites Jahr in Australien verbringen. Aber nicht nur die Rancharbeit an sich qualifiziert für das Second Working Holiday Visum, sondern auch die Arbeitsaufnahme in bestimmten Regionen. Vor allem ländliche Bundesstaaten, wo dringend Arbeitskräfte gebraucht werden, z.B. im Northern Territory.
Diese 2 Jahre in Australien nutzt man dann natürlich, um zum einen perfekt Englisch zu lernen. Zum anderen, um notwendige Kontakte herstellen zu können, zu evt. mit Kursen in Australien zu qualifizieren. Am vorteilshaften wäre es dabei, sich bei einem Arbeitgeber einzubinden, dass dieser dann eine Einwanderung sponsort. Evt. mit einem festen Arbeitsvertrag. Dies sammelt alles wertvolle Punkte, um nach dem Ablauf der Working Holiday Visa Zeit weitere temporären Aufenthaltsgenehmigungen bis hin zur Daueraufenthaltsgenehmigung bzw. Einwanderungsantrag zu sammeln.
Wo ist nun der Haken? Der Haken ist, dass es dieses Working Holiday Visum für deutsche Passinhaber zwischen 18 – 30 Jahren gibt. D.h. also für junge Leute. Für diese stellt ein Farmstay bzw. bezahlte Rancharbeit einen einfachen Weg dar, eine geplante Auswanderung nach Australien in die Wege zu leiten.

 

Farmstay in Neuseeland

Neuseeland bietet ein ähnliches Working Holiday Visa wie Australien an. Allerdings kann man das Working Holiday Visa in Neuseeland nur verlängern, wenn man folgende Kriterien erfüllt:
  • man befindet sich in Neuseeland mit einem kanadischen oder britischen Working Holiday Visa
  • man ist britischer oder kanadischer Staatsbürger
  • das derzeitige Working Holiday Visum wurde nur für 12 Monate gewährt
Nur in diesen Fällen kann man eine Verlängerung des Visums um weitere 11 Monate beantragen.

Erfüllt man diese Kriterien nicht, so kann man lediglich eine Verlängerung um weitere 3 Monate beantragen, sofern man während seiner Working Holiday Visa Zeit einen Saisonjob von mindestens 3 Monaten ausgeübt hat. Immerhin kann man mit einem Farmstay in Neuseeland also bis zu 15 Monaten in Neuseeland bleiben. Man kann dort arbeiten, sein Englisch perfektionieren und so eventuell eine Fuss in die Tür bekommen für weitere, spätere Einwanderungsanträge.

 

Farmstay in Kanada

Ein Farmstay in Kanada macht Sinn, um die Sprache zu perfektionieren, Kultur, Land und Leute kennenzulernen. Vor allem ist das ländliche Kanada ja häufig Ziel von Auswanderern, die dem engen Europa entfliehen möchten und die Natur Kanadas geniessen möchten. Da kann man sich während mehrerer Wochen bis zu wenigen Monaten Farmstay in Kanada bereits auf das ruhige Leben in der kanadischen Provinz einstellen. Insbesondere sind die schönen und englischsprachigen Provinzen British Columbia und Alberta prädestiniert für einen Farmsty bzw. Ranchstay.
Kombiniert man den Farmstay zusätzlich mit einem Englisch-Sprachkurs in Vancouver, kann man das Programm Auswandern auf Probe mit Infos für Auswanderer nach Kanada gut verbinden.

 

Farmstay in USA kommt nicht in Frage für Einwanderung

Für die USA kommt ein Farmstay nicht zum Einstieg in die Auswanderung in Frage. Denn der Farmstay erfolgt per Touristenvisum mit dem man die USA definitiv nach 3 Monaten wieder verlassen muss.

 

Farmstay guter Einstieg in die Kultur von Südamerika

In anderen Ländern wie z.B. in Südamerika mit den Farmstay-Ländern Argentinien und Chile nutzt der Farmstay vor allem, um gerade die wirklichen Traditionen und Gepflogenheiten kennenzulernen. Diese haben sich auf dem Lande vielmehr erhalten als in den Ballungsräumen. Ausserdem ist man beim Farmstay in Argentinien auch gezwungen, schnell Spanisch zu lernen, da insbesondere auf dem Lande kaum jemand gut Englisch spricht. Für den Antrag von Daueraufenthaltsgenehmigungen bzw. Einwanderungs-Anträge ist ein Farmstay und Farmabeit in Chile oder Argentinien wenig von Bedeutung, da es hier keine Qualifikation durch die Art der Arbeit oder der Region der Arbeitsaufnahme gibt. Kombiniert man allerdings den Farmstay mit einem Spanischkurs in Argentinien oder Chile, so ist ein Farmstay-Programm in diesen Ländern sicherlich ein guter Einstieg, um Land und Leute kennenzulernen und meistens auch lieben zu lernen.

 

Fazit

Ein Farmstay oder Farmarbeit ist kein direkter Weg zur Auswanderung und garantiert nicht die Einwanderung in ein Wunschland. Aber sicherlich ein guter Einstieg in das fremde Land, die Kultur und um die Sprache zu perfektionieren. Je nach Land kann man sich dabei gut für einen Einwanderungsantrag qualifizieren. Und ein mehrmonatiger Farmstay ist sicherlich viel hilfreicher als ein rein touristischer Aufenthalt.